Das Radfahren erfreut sich einer nie dagewesenen Beliebtheit. Die einen tun es um zum Arbeitsplatz zu gelangen und sich dabei noch etwas ausgleichende Bewegung zu verschaffen. Andere planen einen Urlaub mit dem Fahrrad -erholsam oder sportlich. Und wieder andere tun es eigentlich schon immer. Gute Gründe fürs Radfahren gabs schon vor Corona. Aber die Pandemie hat kurioserweise an dieser Stelle manches zum Guten beeinflusst.
Es ist ja nicht nur der Effekt, dass man auf dem Rad (wenn man nicht herunterfällt) etwas für seine Gesundheit tut. Auch eine nachhaltige ökologische Mobilitätswende kann nur mit viel Radverkehr erreicht werden. Dieses Wissen hat mittlerweile jeder im Hinterkopf, aber man muss zugeben, gerade der Radverkehr ist immer noch Stiefkind der Verkehrsplanung. Wer die großen Vorbilder aus Holland, Dänemark oder auch einigen deutschen Städten wie Freiburg kennt, bekommt bei uns schnell den Eindruck Radwege gibt’s nur dort, wo es den Autoverkehr nicht stört. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Es hat sich schon einiges bewegt; daran hat die GABL natürlich ihren Anteil. Trotzdem bleibt bis zum alltagstauglichen Radnetz noch ein langer Weg. Ganz abgesehen von den gestiegenen Ansprüchen durch Elektrofahrräder, die noch viel leistungsfähigere Radwege erfordern.
Eigentlich tun die Verkehrsplaner nichts Unrechtes, denn sie planen für die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer – so wie sie das schon immer tun, auch wenn der eingeschlagene Weg in eine Sackgasse führt. Wie an manchen anderen Stellen ( z.B. der Fleischbranche) ist der Verbraucher also mal wieder selbst schuld.
Nun, wenn das so ist, dann sollten wir als brave Verbraucher doch einfach mit den Füßen – oder besser mit den Pedalen- abstimmen. Je mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, umso eindringlicher zeigt sich den Planern und Politikern der Wunsch nach einer sicheren und guten und alltagstauglichen Fahrradinfrastruktur. Noch besser wird es nur, wenn sie dann noch selbst aufs Rad steigen.
Eine wunderbare Möglichkeit dazu bietet die Aktion Stadtradeln. Die Zahl der Teilnehmer wird veröffentlicht, genau wie die Zahl der geradelten Kilometer. Der wachsende Zuspruch zu der Aktion geht einher mit der eingangs beschriebenen Beliebtheit des Radfahrens.
Dafür machen wir als ökologisch orientierte Fraktion gerne Werbung. Stadtradeln motiviert Menschen zum Radfahren und es schafft dem Radverkehr die nötige Öffentlichkeit, um ernst genommen zu werden.
Gewinner sind am Ende alle: die Lebensqualität, die Gesundheit, die Umwelt und unsere Kinder, die ja mal bessere Radwege haben sollen als wir…
Hier geht es zum Link: https://www.stadtradeln.de/rutesheim. Noch kann man teilnehmen und man kann auch noch rückwirkend Fahrten eintragen.